Fabi allein in Österreich

Schruns, 28.7.2023 Ritchey MTB Challenge, 130 km 4.200 hm

Am letzten Juli- und ersten Augustwochenende standen die beiden finalen Stationen der Ritchey Mountainbike Challenge an.

Austragungsorte waren dabei Schruns im Montafon Gebirge und Ischgl in Tirol.

Allein aber voller Motivation machte ich mich also am 28.07. auf den Weg in Richtung Vorarlberg zum M3 Marathon im Montafon.

Die Strecke versprach mit ihren 130 Kilometern und 4.200 Höhenmetern einen langen Tag im Sattel.

Der Startschuss fiel um 07:30 Uhr im Ortskern von Schruns.

Die Strecke führte gleich in den ersten langen Anstieg des Tages hinauf auf den Kristberg, hier konnte ich noch einige Höhenmeter mit der Spitzengruppe fahren, bevor ich dann etwas Tempo rausgenommen habe, um meine eigenen Werte zu fahren (es sollte schließlich ein langer Tag werden, also bloß nicht zu schnell losfahren).

Die nächsten zwei Anstiege war ich meistens allein unterwegs und konnte auf einige Fahrer auffahren.

Die Abfahrten waren wegen des Starkregens in der Nacht oft ziemlich ausgewaschen und technisch anspruchsvoll, aber dennoch gut zu fahren.

An einer langen Teerabfahrt unterschätzte ich dann eine Kurve und fuhr mit relativ hoher Geschwindigkeit in einen Baum, dabei ist mir bis auf einige Schrammen zum Glück nichts passiert.

leider ist aber mein Sattel bei dem Crash gebrochen. Ich konnte zwar weiterfahren, aber der Sattel gab bei jeder Pedalumdrehung etwas nach, hat sich komisch angefühlt.

Zurück durch den Startort ging es dann ein langes Tal hinauf, bis wir die Hochebene der „Bielerhöhe“ erreichten. Dort hatte ich dann mit der Höhe zu kämpfen, das ging aber allen in der vier Mann Gruppe so und wir sind gemeinsam am höchsten Punkt der Strecke angekommen.

MTB Fahrer Fabi Konrad unterwegs im Montafon auf der Bielerhöhe

Fabi unterwegs im Montafon auf der Bielerhöhe

 

Jetzt ging es bis auf einige kleine Gegenanstiege eigentlich nur noch hinunter. Leider habe ich mir in einer tieferen Bachdurchfahrt noch meinen Hinterreifen zerstört. Den Platten konnte ich auf die Schnelle nicht flicken und musste bis zur nächsten Verpflegung fahren/schieben, wo mir mit Standpumpe und Schlauch geholfen wurde. Insgesamt habe ich durch die Aktion gut 20 Minuten und den dritten Platz in der Altersklasse verloren. Naja… passiert.

Trotzdem ein superschönes und voralldingen sehr gut organisiertes Rennen!

Ischgl, 5.8.2023 Ritchey MTB Challenge, 71 km 2.200 hm

Somit war für mich klar, mit der Form musst du auch noch nach Ischgl – quasi als Wiedergutmachung vom letzten Wochenende.

Trotz der sehr schlechten Wetterprognose machte ich mich wieder allein auf den Weg Richtung Tiroler Berge.

Anzumerken ist hier noch, dass ich beim M3 in Schruns meinen Rahmen „geschrottet“ habe und deshalb letzte Woche in einer Hauruck Aktion meinen in die Jahre gekommenen Radon Rahmen mit teilweise alten und neuen Komponenten aufgebaut habe. Das war eh schon ein halbes Wunder, dass das Rad überhaupt gefahren ist.

Trotzdem stand ich wieder motiviert und eigentlich guten Beinen um 08:00 Uhr im Dauerregen an der Startlinie in Ischgl.

Die Strecke führt über einen „Anfangsloop“ aus Ischgl raus in den ersten kürzeren Anstieg des Tages. Hier habe ich gar nicht erst versucht vorne dabei zu bleiben, da ich mir meine „Körner“ gut einteilen wollte. Gesagt getan, bin ich gemäßigt in den ersten Anstieg gefahren und oben raus Anschluss an einer ca. 10 Mann starken Gruppe gefunden, mit der ich auch die Schlaufe zurück nach Ischgl gefahren bin.

Fabi Konrad beim Anstieg zur Idalp

Anstieg zur Idalp

 Beim Ischgl Ironbike geht das Rennen aber jetzt erst richtig los, es folgt nämlich der Anstieg zum Saalaser Kopf auf ca. 2.800 Meter über Null, das sind 1.400 Höhenmeter am Stück.

Höchster Punkt vom Ischgl Ironbike auf dem Saalaser Kopf 2800 Meter

Höchster Punkt vom Ischgl Ironbike auf dem Saalaser Kopf 2800 Meter

Das im Hinterkopf und auch mit dem Wissen, dass ich mit der Höhenluft erfahrungsgemäß nicht gut zurechtkomme, habe ich mir gleich am Fuße des Berges den Geschwindigkeitsbegrenzer reingeschraubt und bin mit gemächlichem Tempo los pedaliert. Das hat eigentlich auch gut geklappt und ich habe am Anstieg wieder einige Leute eingeholt. Leider sollte aber der „Pannenteufel“ vom letzten Wochenende zuschlagen. 200 Höhenmeter vor Ende des Anstiegs ist mir mein Schaltwerk ausgestiegen. Ich hatte nun nur noch das größte Ritzel (52 Zähne) auf der Kassette zur Verfügung.

Das war im Anstieg erstmal nicht so schlimm, sobald es aber flacher als 5% Steigung wurde habe ich ins Leere getreten. So habe ich mich dazu entschieden bei der nächsten Streckentrennung von der Extremstrecke auf die Hard Distanz zu verkürzen. Toll wars trotzdem nicht, weil die Strecke gar nicht so viel kürzer war. Somit bin ich mit gefühlter durchschnittlicher Trittfrequenz von 120 nach ca. vier Stunden über die Ziellinie gefahren.

Trotzdem ein sprichwörtlich echt cooles Rennen, am höchsten Punkt hatte es gerade mal einen Grad mit Dauerregen. Aber die Trails haben trotzdem Spaß gemacht und ich habe es komischerweise sogar noch auf den dritten Platz in meiner Altersklasse geschafft.

Somit gingen zwei solo Wochenenden in den österreichischen Alpen wenig Erfolgreich dafür mit einer Menge Mountainbike-Gaudi zu Ende.